Interview ISG Italien
Millian Quaresima, CEO / Country Manager
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Millian Quaresima ist CEO / Country Manager der ISG Italien. Welchen Stellenwert Positivität,
Transparenz und Ehrlichkeit für ihn haben und wie er in Zeiten der Pandemie
Erfolgsgeschichte schreibt, lesen Sie hier.
Herr Quaresima, wie hat Ihre Karriere begonnen?
Mein Werdegang ist für die DACH-Region ganz ungewöhnlich. Ich habe meinen Militärdienst damals bei der Polizei abgeleistet, da man in Italien den Dienst in verschiedenen Bereichen absolvieren kann. Aus einem Jahr bei der Polizei wurden fünf Jahre und als ich eines Tages in den Spiegel sah, dachte ich, dass ich mehr könnte. Ich selber komme aus einer kaufmännischen Familie, daher liegt mir das Vertriebstechnische im Blut.
Zunächst war ich jahrelang im Verkauf tätig, bis ich im Jahr 2000 nach Düsseldorf zog, wo ich bis 2008 lebte und auch bei international tätigen Unternehmen arbeitete. Nach einiger Zeit kehrte ich nach Italien zurück und ging in den Verkauf. Vor vier Jahren bin ich dann schlussendlich zur ISG gekommen.
Wie sind Sie mit der ISG in Kontakt gekommen?
Das ist sehr interessant. Ich habe eine Anzeige in der Zeitung gelesen, zum damaligen Zeitpunkt gab es noch Printanzeigen (lacht). Daraufhin habe ich mich beworben und hatte ein sehr professionelles, beeindruckendes Bewerbungsgespräch bei Andreas Castiglioni. Nach drei Tagen erhielt ich eine Absage und war dennoch total positiv überrascht, da ich mich bei vielen Stellen beworben hatte, ohne jemals eine Rückmeldung zu bekommen! Einige Zeit später sah ich wieder eine Anzeige von der ISG, dieses Mal als Headhunter/Recruiter. Ich ging die einzelnen Punkte im Inserat durch und stellte dabei fest, dass alle auf mich zutrafen. Daraufhin rief ich Andreas an und bekundete mein Interesse. Wir trafen uns nochmals zu einem Gespräch und innerhalb kurzer Zeit stand die Entscheidung fest.
Also hat sich aus der Absage eigentlich das Bestmögliche ergeben?
Genau! Ich verfüge über Erfahrungen im HR-Bereich und mein Traum war es schon immer etwas für Menschen machen zu dürfen, bei dem sie sich als Menschen wahrgenommen und auch als solche behandelt fühlen. Dass das auch so bei der ISG gehandhabt wird, hat mich total beeindruckt und so habe ich auch die ISG Italien und unsere Arbeit geprägt.
Wie sieht die aktuelle Situation der ISG Italien aus?
Aktuell haben wir das Headquarter in Meran und weitere Standorte in Verona, Mailand, Parma, Modena, Rimini, Macerata und Neapel. Das Jahr 2021 ist für uns ein besonders wichtiges Jahr, da wir intern einige Veränderungen vornehmen. Inzwischen haben wir eine viel klarere Linie, die wir alle verfolgen müssen, um unsere Arbeit gut zu machen.
In ganz Italien sind wir momentan 8 Mitarbeiter, ich bin derzeit alleine im Headquarter in Meran und aktuell auf der Suche nach einem internen Managing Partner.
Aufgrund der Spezialisierung, die im Laufe dieses Jahres erfolgen soll, möchte ich für jeden Sektor einen Managing Partner haben, der natürlich auch eine gewisse Expertise in der jeweiligen Branche mitbringen muss. Mit der Umsetzung haben wir bereits begonnen, konkret mit einer neuen Managing Partnerin, die seit 20 Jahren als Pharmareferentin tätig ist.
Welche Leistungen bietet die ISG Italien an?
Zurzeit bieten wir Recruiting und Executive Search an. Sehr gerne würden wir unser Angebot auch auf Fortbildungen und Trainings ausweiten, doch die Pandemie hat Südtirol/Italien sehr schwer getroffen.
Sind für die Zukunft weitere Leistungen angedacht?
Die Zukunft sieht die Aufstockung der Managing Partner und in weiterer Folge auch das Anbieten von Trainings vor. Ich bin ein sehr großer Befürworter von Trainings, allerdings fehlt uns zurzeit noch die Marktposition im Bereich Coaching & Training. In Italien wird immer zuerst nach den Kosten gefragt, danach erst nach dem daraus entstehenden Nutzen.
Wie ist die ISG Italien positioniert?
Wir, als ISG Italien, haben eine große Konkurrenz, aber hinsichtlich unserer Professionalität gehören wir zu den Besten. Wir bestehen seit vier Jahren und haben uns in Südtirol einen Namen gemacht, außerhalb der Grenzen jedoch noch nicht. Generell gesehen unterscheidet sich unsere Arbeit von der unserer Konkurrenz: unser Fokus liegt auf Qualität, statt Quantität. Zunächst lernen wir unsere Kandidaten kennen, bevor wir sie zu unseren Kunden schicken. Sollte ein Kandidat beispielsweise die besten Qualifikationen der Welt haben, die Persönlichkeit aber nicht zu unserem Kunden passen, dann kommunizieren wir das auch genauso.
Gibt es eine Erfolgsgeschichte, die während der Corona-Pandemie entstanden ist?
Ja, die gibt es durchaus. Wir konnten eine Position für einen österreichischen Kollegen besetzen, die sehr komplex und international war, und obwohl sich das Profil im Laufe der Zeit verändert hat, konnten wir erfolgreich vermitteln.
Ein konkretes Beispiel habe ich von einer in Südtirol ansässigen Firma, die uns beauftragt hat, eine Position zu besetzen. Aufgrund der Zufriedenheit kam es zu einem weiteren Auftrag. Im Zuge meiner Recherche habe ich auf LinkedIn den Lebenslauf eines mexikanischen Kandidaten gefunden, der in München lebt. Der Kandidat hat einen tollen Eindruck gemacht, weshalb ich ihn kontaktiert habe. Er zeigte sich sehr interessiert an dem offerierten Job. Nach dem mit ihm geführten Interview schickte ich seinen Lebenslauf an die zuständige HR-Abteilung des Unternehmens, woraufhin diese ihn persönlich kennenlernen wollten. Kurze Zeit später kam er nach Meran, um mit mir zu dem betreffenden Unternehmen zum Interview zu fahren, an dem ich auch teilgenommen habe. Nach 2 weiteren Wochen kam es zum Vertragsabschluss. Im Anschluss daran konnten wir noch eine weitere Position für diese Firma besetzen und am Ende des Vermittlungsauftrages kontaktierte uns die HR-Abteilung, die ihren Sitz in der Schweiz hat, um uns zu berichten, wie beeindruckt sie von der Qualität unserer Arbeit und dem reibungslosen Ablauf waren!
Ich persönlich habe in diesen schwierigen Zeiten auch Kandidaten unterstützt, wenn es beispielsweise es um Zukunftsängste und -visionen gegangen ist. Meiner Meinung nach hat jede negative Situation auch eine positive Seite und man kann immer das Beste daraus machen!
Haben Sie Tipps für Bewerber, die sich an die ISG Italien wenden?
Die Bewerber sollen uns ihr Vertrauen schenken, denn sie werden wie Menschen behandelt. Das macht unsere Arbeit erfolgreich. 50% der Besetzungen in Südtirol verlaufen über Empfehlungen von Kandidaten, unabhängig davon, ob wir sie vermittelt haben oder nicht.
Was schätzen Sie daran Teil der ISG zu sein?
Die Internationalität, den Respekt untereinander und die gleiche Sprache. Es gibt ganz tolle internationale Kollegen, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stehe und mit denen ich mich über Kandidaten und Positionen austausche.
Verfolgen Sie eine spezielle Philosophie?
Positivität, Transparenz, Ehrlichkeit und vor allem spiele ich immer mit offenen Karten. Ich sage den Kandidaten und Managing Partnern stets die Wahrheit. In den vergangenen Jahren machte ich Fehler, aus denen ich aber viel gelernt habe, sodass ich mich fast dazu verpflichtet fühle, anderen von diesen Fehlern zu berichten, um zu vermeiden, dass ihnen diese unterlaufen.
Außerdem habe ich mich sicher für den längsten und steinigsten Weg entschieden, da wir als ISG Italien von Anfang an um 20-40% teurer waren als unsere Mitbewerber. Zum Beispiel kam ein großes Meraner Unternehmen aufgrund der guten Reputation zu uns und obwohl die Preise den Kunden anfangs abschreckten, ist er in weiterer Folge zu uns zurückgekehrt, sodass wir zwei Positionen für ihn erfolgreich vermitteln konnten. Vor kurzer Zeit hat sich der besagte Kunde wieder gemeldet, da eine weitere Stelle zu besetzen ist. Gleichzeitig hat er uns, die ISG Italien, einem Bekannten, der auch als Unternehmer tätig ist, für die Besetzung einer Stelle weiterempfohlen. Durch unsere qualitativ hochwertige Arbeit werden wir immer bekannter und das freut uns sehr!