KARRIERETIPPS
1. TO DO’S FÜR DIE BEWERBUNG
Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für eine umfassende Vorbereitung und gehen Sie speziell auf folgende Punkte ein:
CHECK VON LEBENSLAUF & ZEUGNISSEN
Personalverantwortliche Mitarbeiter legen ein besonderes Augenmerk darauf, ob Lebensläufe und Inhalte von Arbeitszeugnissen stimmig sind. Lücken oder Schwachstellen im Lebenslauf erfordern eine nachvollziehbare Begründung und sollten ehrlich beantwortet werden.
- UNTERNEHMENSRECHERCHE
Das Branchen- und Produktumfeld sowie die Unternehmenskultur sollten für Bewerber passend und attraktiv sein. Die Identifikation mit den Produkten und den Dienstleistungen des Unternehmens bilden die Grundlage für eine langfristige Kooperation. Informationen über das Unternehmen sollten unbedingt vor dem Gespräch eingeholt werden (Größe, Unternehmensgegenstand, Kultur, Strukturen, Innovationen, Internationalität, etc.). Nutzen Sie hierfür verschiedene Quellen, wie beispielsweise Firmenwebseiten, Presseberichte, Information aus Netzwerken, etc.
Die Frage „Was wissen Sie über unser Unternehmen?“ ist Bestandteil beinahe jedes Bewerbungsgesprächs.
- DAS BEWERBUNGSOUTFIT
Zur Position passende Kleidung, ein gepflegtes Erscheinungsbild und sicheres Auftreten sind Ihre persönliche Visitenkarte. Wählen Sie ein Outfit, in dem Sie sich wohlfühlen und das Ihre eigene Persönlichkeit widerspiegelt.
Ein Banken-, Finanz-, Beratungs-, und Versicherungsumfeld erfordert beispielsweise für Herren einen Anzug mit Krawatte und für Damen ein businesstaugliches Outfit, wie etwa einen Hosenanzug, einen klassischen Rock mit Blazer oder ein Kostüm. Wählen Sie dazu dezentes Make-up und dezenten Schmuck sowie eine angemessene Frisur. Als Accessoires sind übersichtliche Taschen geeignet, in denen auch Unterlagen oder Bewerbungsmappen im A4-Format Platz finden.
Für ein technisches oder kreatives Umfeld ist eine dunkle Hose oder elegante Jeans, kombiniert mit einem Hemd/Bluse und eventuell einem Jackett passend.
- DIE GEHALTSVERHANDLUNG
Das Gehalt orientiert sich üblicherweise an Ihrem letzten Einkommen. Zu berücksichtigen sind auch Benefits des Unternehmens, wie beispielsweise PKW zur Privatnutzung, Pensionsvorsorge, Weiterbildungsbudget, Essens- und Fahrtkostenzuschüsse, Krankenzusatzversicherungen, Prämien, ausbezahlte Überstunden, uvm.. Zur Orientierung können Kollektivverträge und Gehaltstabellen nach Branchen dienen. Zeigen Sie sich verhandlungsbereit.
2. DIE BEWERBUNGSUNTERLAGEN
a) DER LEBENSLAUF
Das Foto ist ein wichtiges Element der Bewerbungsunterlagen. Oftmals beeinflusst es unbewusst den Entscheidungsträger, einen Bewerber zum Vorstellungsgespräch einzuladen oder nicht. Die Größe des Bildes sollte so gewählt werden, sodass es sich optisch gut in die Bewerbungsunterlagen einfügt. Professionell angefertigte Fotos sind Passbildern oder Schnappschüssen vorzuziehen.
Übrigens: Im angloamerikanischen Raum sind Bewerbungsfotos nicht üblich. Bei Auslandsbewerbungen empfiehlt es sich vorab Informationen über die landesübliche Form der Bewerbung einzuholen.
b) ANGABEN ZUR PERSON (PERSÖNLICHE DATEN)
Zu den persönlichen Daten zählen Vor- und Zuname, Wohnanschrift, Telefonnummer (unter der Sie für den Recruiter erreichbar sind) sowie Ihre E-Mail-Adresse.
Des Weiteren müssen Geburtsdatum, Familienstand (verheiratet/unverheiratet), Kinder (Anzahl und Geburtsjahr) sowie Staatsbürgerschaft angegeben werden. Im Falle eines abgeleisteten Präsenz- oder Zivildienstes wird empfohlen, dies anzuführen.
Die Auflistung der Daten sollte bereits in tabellarischer Form erfolgen.
c) AUSBILDUNG/SCHULAUSBILDUNG/BERUFSAUSBILDUNG
Führen Sie die Ausbildungen chronologisch an, die aktuellsten Ausbildungen werden zuerst genannt. Heben Sie Auszeichnungen und überdurchschnittliche Leistungen besonders hervor. Achten Sie dabei auf die Form, denn Qualität gilt vor Quantität! Beachten Sie auch stets die Übersichtlichkeit.
d) BERUFLICHER WERDEGANG/PRAXIS/BERUFSERFAHRUNG
Beginnen Sie mit dem letzten bzw. aktuellsten Arbeitsverhältnis. Geben Sie die Namen der Unternehmen, den Arbeitsort und die Berufs- oder Positionsbezeichnung Ihrer bisherigen Dienstverhältnisse an. Beschreiben Sie stichwortartig Ihren Aufgaben- und Tätigkeitsbereich. Die Datumsangaben sollten in der Form MM/JJJJ erfolgen – dies gilt für alle Datumsangaben im Lebenslauf, wenn es sinnvoll und möglich ist. Bei sehr häufigem Stellenwechsel sollten Sie gleichartige Tätigkeiten zusammenfassen.
e) WEITERBILDUNG/ZUSATZQUALIFIKATIONEN
Bei berufsbegleitenden Weiterbildungsaktivitäten, wie Seminare, Kurse, Workshops, ist es ausreichend die Jahreszahl anzuführen. Bei längeren Ausbildungen wird empfohlen, die geleisteten Wochenstunden anzugeben.
f) FACHKENNTNISSE/SPEZIELLE FÄHIGKEITEN
Fügen Sie alle beruflich relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten an, die Sie erworben haben. Dazu zählen zum Beispiel Sprach- und EDV-Kenntnisse (inklusive Angabe des Niveaus), Lenkerberechtigungen etc. Spezielle Freizeit- oder ehrenamtliche Tätigkeiten können hier ebenfalls genannt werden.
g) DAS MOTIVATIONSSCHREIBEN
Das Anschreiben soll den Leser neugierig machen. Es muss deutlich werden, dass gerade Sie der richtige Kandidat für die ausgeschriebene Position sind und diese auch wollen.
In der Betreffzeile geben Sie an, für welche Position Sie sich bewerben. Im Einleitungsteil des Motivationsschreibens müssen Sie mithilfe des einleitenden Satzes das Interesse und die Neugier des Lesers wecken. Im Hauptteil beschreiben Sie kurz Ihre Qualifikationen und Erfahrungen (Erfolge und Leistungen), die in Relation zu den Anforderungen der Zielposition stehen. Im Schlussteil drücken Sie Ihre Zuversicht und Vorfreude auf ein persönliches Gespräch aus und schließen mit einer freundlichen Grußformel.
Geben Sie Ihre Kontaktinformationen bekannt und halten Sie die üblichen Höflichkeitsregeln ein. Richten Sie sich nach der allgemein gültigen Rechtschreibung, Grammatik sowie Groß- und Kleinschreibung.
h) ZEUGNISSE UND IHRE AUSSAGEKRAFT
Als Arbeitnehmer haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Die Ausstellung des Zeugnisses müssen Sie jedoch ausdrücklich verlangen. Der Arbeitgeber drückt durch die Gestaltung des Zeugnisses seine Wertschätzung gegenüber dem Arbeitnehmer aus.
Die Formulierungen im Zeugnis müssen wahrheitsgemäß und wohlwollend gewählt werden. Das qualifizierte Arbeitszeugnis umfasst, neben den Personalien und der Art und Dauer der Beschäftigung (=einfaches Arbeitszeugnis), detaillierte Angaben zu allen wesentlichen Aufgaben in der richtigen Reihenfolge (das Wichtigste zuerst).
Außerdem beinhaltet das Zeugnis eine Leistungsbeurteilung (Beschreibung besonderer Kenntnisse und Fähigkeiten, Fachwissen, konkrete Erfolge, Angaben zur Weiterbildung, Beurteilung von Motivation, Arbeitsweise und Führungskompetenz, Darstellung des persönlichen Einsatzes und Loyalität, Beurteilung des Verhaltens gegenüber Vorgesetzten sowie Kollegen und Kunden). Der Kündigungsgrund darf nicht im Zeugnis angeführt werden, mit der Ausnahme einer „betriebsbedingten Kündigung“.
Beachten Sie, dass schwammig formulierte oder schlechte Bewertungen Ihrem beruflichen Vorankommen im Wege stehen können. Prüfen Sie daher die Formulierungen in Ihrem Arbeitszeugnis genau, gegebenenfalls können Sie von Ihrem ehemaligen Arbeitgeber eine Nachbesserung fordern.
Die Begriffe stets, jederzeit, immer, in jeder Hinsicht, während der gesamten Beschäftigungsdauer etc. mögen übertrieben oder antiquiert klingen, sind aber von großer Bedeutung für einen geschulten Leser. Fehlen diese Attribute, wird dies als Manko ausgelegt. Die Begriffe im Großen und Ganzen, im Allgemeinen, im Wesentlichen usw. gelten als negativ.
Knappe Hinweise der Würdigung oder das Fehlen von Dank, Bedauern und gute Zukunftswünsche drücken Geringschätzung aus.
Folgende Punkte dürfen nicht direkt im Zeugnis erwähnt werden: Gehalt, Vorstrafen, Krankheit, Fehlzeiten, Behinderungen oder privates Engagement (Gewerkschafts-, Partei- oder Religionszugehörigkeit).
3. DAS BEWERBUNGSGESPRÄCH
a) BEGRÜSSUNG UND EINLEITUNG
Der erste Eindruck zählt: erscheinen Sie pünktlich und gut vorbereitet zu Ihrem Termin. Stellen Sie sich mit Vor- und Nachnamen vor und sprechen Sie verständlich in angemessener Lautstärke. Halten Sie Blickkontakt, vor allem wenn Sie angesprochen werden. Ihr Händedruck sollte nicht zu fest und auch nicht zu weich sein. Getränke dürfen Sie selbstverständlich annehmen.
b) VORSTELLUNG DES UNTERNEHMENS
Anschließend stellt sich üblicherweise das Unternehmen vor und Sie erhalten wichtige Informationen. Hören Sie aufmerksam zu und machen Sie gegebenenfalls Notizen. Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie diese – Personalverantwortliche schätzen Ihr Interesse am Unternehmen.
c) SELBSTPRÄSENTATION
Stellen Sie Ihren persönlichen Werdegang in übersichtlicher Weise dar. Eine reine Auflistung über die jeweiligen Anstellungen ist zu wenig. Das Unternehmen soll einen detaillierten Überblick über Ihr Aufgabengebiet und Ihre Qualifikationen erhalten und Ihre Präsentation sollte auf die Stellenbeschreibung abgestimmt sein. Besonders erwähnenswert sind daher Erfahrungen, die für die jeweilige Position relevant sind. Berücksichtigen Sie des Weiteren folgende Punkte:
- Verlieren Sie nicht den roten Faden und gestalten Sie Ihre Präsentation interessant, verdeutlichen Sie einige Punkte mit Beispielen.
- Beschreiben Sie Ihre Tätigkeit und bewerten Sie diese nicht!
- Bleiben Sie realistisch und übertreiben Sie nicht!
- Verwenden Sie keine negativen Formulierungen!
- Stellen Sie während des Bewerbungsgesprächs Fragen zur Position und zum Unternehmen.
Mit dem Stellen qualifizierter Fragen signalisieren Sie sowohl Interesse an der Position, als auch Ihre Vorbereitung und ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Unternehmen als potentiellen Arbeitgeber. Außerdem können Sie so auch für sich besser abwägen, ob Position und Unternehmen für Sie die richtige Wahl sind.
Einige Beispiele für mögliche Fragen: Warum wird die Stelle vakant? Gibt es Entwicklungsperspektiven im Unternehmen? Wie verlaufen die Berichtslinien im Unternehmen? Wo ist die Aufgabe organisatorisch angesiedelt? Beispiele für Fragen zum Aufgabengebiet/zur Tätigkeit: was sind die wesentlichen Hauptaufgaben? Welche Ziele sind zu erreichen? Fragen zur Arbeitszeit (Kernzeit, Gleitzeit)? Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
d) KÖRPERSPRACHE
Eine bestimmte Körpersprache, ein sicherer Gang, offener Blickkontakt und ein fester Händedruck kommen zumeist gut beim Gegenüber an, erhöhen fallweise womöglich auch den Sympathiewert.
Noch viel wichtiger ist es aber, im Gespräch authentisch aufzutreten und sich selbst treu zu bleiben.
e) AUßERDEM: DAS TELEFONISCHE VORAB-INTERVIEW
Personalverantwortliche führen meist vor Vereinbarung eines persönlichen Gespräches ein telefonisches Interview durch. Es werden Details (Gehalt, gewünschte Qualifikationen, Dienstort, Startdatum) vorab besprochen, um den Bewerbungsprozess für beide Seiten effizient zu gestalten. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich eine professionell besprochene Mailbox.